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Das waren unsere 15 Tage Myanmar unter Aufsicht : Ein Einblick mit vielfältigen Facetten, die in der kurzen Zeit nur mit unserem hervorragenden und sympathischen guide (ein-) zu ordnen waren, zu viele Kilometer auf insbesondere mit truck nur langsam befahrbaren Strassen, aber überall herzliches Interesse und freundlichste Aufnahme durch liebenswürdige Menschen !
Wobei allerdings die von Frau Hurz hierzu vorgeschlagene 10-Finger-Methode
zwar nicht auf Anhieb überzeugt, aber immerhin entspannte Heiterkeit auslöst !
Aber wie so manches Mal relativiert sich die ganz grosse Zahl bei genauer Betrachtung : die mei-sten Figuren sind eher in Massenproduktion herge-stellte Winzlinge und einzelne haben sich auch schon verabschiedet - Zeit für eine Inventur !
Und wo wir gerade bei grossen Zahlen angelangt waren : Mit der Sambuddhay Pagode wird das (unverständliche) Spiel mit der Betonung durch exponentielles Wiederholen bis zur Absurdität getrie-ben : Angeblich 583.373 ! Buddha-Figuren tummeln sich innen und aussen in zahllosen Türmchen und Nischen !
Wir unterdrücken unser Gruseln in einer charmanteren Gesellschaft ...
Zurück zur bzw. in die begehbare Statue : Neben verschiedensten kleineren Buddha-figuren (die man schon mal irgenwiewo ge-sehen hat) stechen dem erstaunten, weil ahnungslosen Betrachter Wandgemälde in die Augen, wie sie Brueghel oder Bosch fast nicht "höllischer" hätten malen können und wie wir sie in buddhistischer Umgebung tat-sächlich zum ersten Mal sehen. Da wüsste man doch wohl gern, ob Mami ihre Kinder heute nacht wohl getröstet bekommt ...
Dagegen wirkt die Zahl der von ihrer täglichen Essensammlung in ihr Kloster zurückkehrenden Novizinnen (weiss gekleidet) und Novizen eher übersichtlich.
In Konsequenz geht es dann also doch leicht verschnupft auf die letzten Kulturetappen :
Zunächst die Boddhi Tathaung Pagode mit der höchsten Buddha Statue (über 100 m)Myanmars mit vorgelagertem "Buddha-Wäldchen" : 1000 Banayan-Bäume und unter jedem sitzt eine Figur !
Also machen (fast) alle begeistert mit und (fast) alle sind nass bis auf die Haut (da helfen auch die bunten Schirmchen nicht), was aber bei den Tem-peraturen (fast) keine Folgen hätte - wenn da mal nicht diese fiesen Eiswasserduschen wären !
In Mandalay angekommen gibt es nur Eines :                                   Auf in´s Getümmel und mitmachen !
1. Weil es ein Riesenspass ist !
2. Weil sich die locals unglaublich freuen, dass 2 "Ausserirdische" an ihrem Festival aktiv zappelnd teilnehmen !
3. Weil das "Bewässern" zum Neujahrsfest den Hintergrund hat, dass man hiermit sein Gegenüber "reingewaschen", also ohne Altlasten, in das Neue Jahr schickt ! Unser "Beschuss" ist dabei besonders wertvoll !!!
Wir beschliessen, uns adäquat auszu-rüsten und entwickeln die Strategie, auf die am Strassenrand postierten "Wasserwerfer" zuzufahren und die überrascht Zurückweichenden nun mal unsererseits zu wässern - mit dem Resultat eines mehrheitlich durchweg bewundernd krakeelten Echos !!
Aber nun auf ins Wasserfestival !Der Weg gehört bereits zum Ziel,denn in jedem grösseren Dorf ist Party, wobei zwei Dinge etwas beunruhigen : dass bei dem völlig disziplinlosen Getümmel einer unter unsere Räder geraten könnte (nicht passiert) - und dass wir die Seitenfenster mal nicht rechtzei-tig schliessen (mehrfach passiert)!
Eines der nicht nur bzgl. seiner Grösse herausragenden Bauwerke dieses Areals ist die 1183 errichtete Sulamani Guphaya, sehenswert nicht nur wegen der äusseren kunstvollen Ziegel- und Terracotta-Deko-rationen (die gibt´s auch in Lüneburg), son-dern insbesondere aufgrund der inneren Ausschmückungen mit Buddhafiguren und Wandgemälden, die diesem Bauwerk auch heute noch den Status eines "aktiven", weil von zahlreichen Gläubigen als solchen ge-nutzten, Tempel verleihen ...
Wir sind weiter nach Bagan : Über 3000 Pagoden aus dem 11. bis 13. Jhdt.,
verteilt auf 42 Quadratmeilen ! Wohl eines der ganz wenigen Kulturdenkmäler, in denen man mit eigenem truck ungestraft und unbeschirmt herumfahren darf !
In Sachen Tempel und Pagoden kann es Myanmar aber mühelos mit seinen Nachbarn aufnehmen - und hier an der Taung Kwe Zeti-Pagode darf endlich auch mal eine FRAU ein Goldplättchen verkleben ! Natürlich nur für den Fort-bestand EURER Gesundheit, alles andere regeln ja unsere Schutzengel ...
 ... womit wir wieder bei den schon angerissenen Eindrücken der langen und holperigen Überland-Kilometer wären !
Und so farbenfroh Kleidung und angebotene Accessoires auch wirken, so ärmlich korrigiert sich der Eindruck beim Blick in eine der Wohnhütten ...
Die zentralen Fakten hatten wir zwar schon in Thailand, aber da sich Frau Hurz auch hier noch einmal schmücken muss, zur Erinnerung : kiloschwere, mit zunehmendem Alter stückweise in die Höhe wachsende Messingringe, Halsverlängerung bis zu 30 cm !! (von einem "Dicken Hals kriegen" spricht hier wohl niemand), und die Mädels im Alter von 4-6 Jahren treffen ihre Entscheidung für diese Ausstattung ganz freiwillig ...
Aber bevor wir uns in Mandalay, der Hauptstadt des Wasser-Festivals, endlich so richtig abkühlen können (auch durch Myanmar rangieren die Temperaturen um die 40 Grad !), stehen tatsächlich noch einige kulturelle Punkte auf dem Programm : so z.B. ein Besuch bei den hier ansässigen Padaung-Damen, die wir als aus Burma geflüchtete, weil verfolgte Long Neck Ladies bereits im Grenzgebiet im Norden Thailands gesehen haben.
 Wasser marsch !